Unser Betrieb im Bayerischen Rundfunk
Für die Sendungen „Zwischen Spessart und Karwendel“, die „Abendschau“ und „Gesundheit“ besuchte uns der Bayerische Rundfunk. Die Folgen können Sie hier nochmals anschauen:
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Der Bayerische Rundfunk war wieder bei uns und hat erneut einen wunderschönen Beitrag erstellt. Hier ist der Link dazu.
verplüscht und zugenäht – Kreativ durchdachtes Chaos
Die Schweizer Bloggerin Melli hat aus unserer Bastelwolle Unglaubliches gezaubert! Unter dem Motto: „Geht nicht gibts nicht“ schaffte Sie z.B. eine aufwändige Unterwasserwelt die sicherlich nicht nur als Spielmatte für Kinder Verwendung findet! Alle Tipps und Tricks zum Nachmachen findet Ihr ebenso in ihrer hilfreichen Anleitung die zum Ausprobieren einlädt.
Doch nicht nur das – wir haben durch Ihre Seiten geschmökert und viele tolle Kunstwerke aus Filz entdeckt!
Seht euch hier um, wir finden Melli´s Arbeiten einfach toll…
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Wendelstein Schafwolle: ein Ausflug nach Litzldorf
Letzte Woche hat uns die Bloggerin Andrea Sinn besucht und unsere Werkstatt besichtigt. Mit folgendem Link kommen Sie auf Ihre Seite: http://www.meinstrickzeug.de/wendelstein-schafwolle-ein-ausflug-nach-litzldorf/
Oder aber Sie lesen den Blog hier bei uns…
Nach … wo? Litzldorf ist ein kleiner Ort im Oberbayrischen Voralpenland in der Nähe von Miesbach – und ich bin natürlich der Wolle wegen dorthin gefahren, genauer gesagt: wegen der „Wendelstein Schafwolle“ der Schafwollspinnerei Höfer. Ich war schon länger auf der Suche nach einem Garn für eine robuste Jacke für draußen, für Stall, Garten, Wind und Wetter – nur das passende Trachtengarn hatte ich noch nicht gefunden …Das Garn sollte genau richtig sein für die hier so typischen kraus rechts gestrickten, warmen und dichten Janker. Zufällig bin ich auf die Wendelstein Schafwolle aufmerksam geworden – und nachdem ich auf der Website gelesen hatte, daß Führungen durch den Betrieb möglich sind war klar: da fahre ich hin!
Eine Trachtenjacke mit einem Garn zu stricken, das ebenfalls aus der Region stammt, hat einen besonderen Reiz. Das Garn passt perfekt zu Stil und Zweck der Jacke, und man unterstützt auch noch die lokalen Schafzüchter, die wiederum gerade in der Alpenregion einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege leisten. Bei den Strickgarnen der großen internationalen Garnproduzenten kann man in der Regel nur vermuten, woher die Rohstoffe stammen – Merinowolle wird oft aus Australien oder Südamerika importiert – während hier viele Schafhalter keine Abnehmer für ihre Rohwolle finden. Ich will natürlich nicht sagen, dass man nur Garn aus lokaler Produktion verwenden sollte (spätestens bei Baumwolle würde das ziemlich schwierig werden …) aber ich bin sehr dafür, wo immer es möglich ist, Schafzüchter und Hersteller in der Region zu unterstützen.
Solche wie die Schafwollspinnerei Höfer, zum Beispiel, die in ihrer Spinnerei jedes Jahr 30 Tonnen Rohwolle von Merino- und Bergschafen aus Bayen zu Strickgarn, Filzwolle, Bettwaren und Teppichen verarbeitet. Matthias Höfer war so nett, sich bei meinem Besuch Zeit für eine ausführliche Führung zu nehmen und mir die Abläufe im Betrieb zu erklären. Bevor die Wolle in Litzldorf zu Garn gesponnen werden kann, muss sie allerdings erst einmal gewaschen werden, was eine Firma in Belgien übernimmt. Dann wird die Wolle in der erst maschinell aufgelockert und dann beginnt die Vorbereitung für den Spinnprozess. Samstags standen die Maschinen natürlich still, was aber den Vorteil hatte, dass ich ganz dicht herangehen konnte, um Fotos zu machen. Hier sieht man, wie ein feiner, gleichmäßiger Wollflor in einzelne kleine Stränge, das Vorgarn, aufgeteilt wird.
Dieses Vorgarn wird dann in einer weiteren Maschine zu Garn versponnen und im nächsten Schritt zu zwei- oder dreifädigem Strickgarn verzwirnt. Garne, die gefärbt werden sollen, werden nach dem Spinnprozess in einer GOTS-zertifizierten Färberei in Österreich weiterverarbeitet. Für meine Jacke habe ich graues, ungefärbtes Garn ausgesucht, aber habe schon beschlossen, dass ich für den nächsten Winter unbedingt ein Pulloverkleid aus diesem ganz besonders schönen dunkelrot brauche. Und eine Mütze in himbeerrot und dunkelblau. Oder doch lieber graublau und sonnengelb? Ok, das entscheide ich, wenn ich 800 Gramm graue Wolle zu einer Jacke verstrickt habe …
In Litzldorf werden nicht nur Strickgarne aus Merinogarn produziert, sondern auch dicke, robuste Garne aus Bergschaf-Wolle, aus denen Teppiche gewebt werden. Diese Spinn-Apparate werden von Hand bedient, und auch die Teppiche werden auf großen Webstühlen ebenfalls per Hand hergestellt. Im Laden in Litzldorf gibt es neben den Strickgarnen wunderbare handgestrickte Janker, Pullover und Tücher und natürlich die Teppiche, und vor allem auch jede Menge kundige Tipps zum Thema Stricken.
Wieder zuhause habe ich natürlich gleich ausprobiert, wie sich die Wolle verstricken lässt. Für die Maschenprobe in kraus rechts habe ich Nadeln Nr. 3 verwendet, also deutlich dünnere als ich sie sonst für ein Garn mit 225m Lauflänge auf 100 g verwenden würde. Das ist ein bisschen anstrengender zu stricken, aber es lohnt sich: das kraus-rechts-Gestrick wird wunderbar dicht, fest, und griffig, wie es für eine warme Jacke sein soll. Nach dem Waschen plustert es sich ein wenig auf und wird flauschiger, bleibt aber stabil und fest. Wenn man das Garn mit Nadelstärke 4,5 und glatt rechts verstrickt, entsteht ein leichteres, weicher fallendes aber immer noch dichtes Gestrick, dass ich mir gut für Pullover und ähnliches vorstellen kann.
Meinen Kapuzenjanker habe ich inzwischen begonnen, das Rückenteil ist fast fertig. Kraus rechts und mit dünnen Nadeln dauert es schon seine Zeit … Die Jacke soll, im Gegensatz zu den gerade geschnittenen Männer-Jankern, leicht tailliert sein, eine Kapuze und einen Reißverschluss bekommen. Ich kann es kaum erwarten!